Stammbaum der Gotthelfts
Die vier hier präsentierten Stammbäume der Familie Gotthelft – entstanden zwischen 1907 und 2025 – dokumentieren mehr als drei Jahrhunderte jüdischer Familien- und Migrationsgeschichte.
Sie spiegeln Biografien wider, die von Tradition, Innovationskraft, bürgerlichem Engagement, Patriotismus, Verfolgung, Widerstandskraft, Flucht und Neuanfang in der Emigration geprägt sind.
Die genealogischen Aufzeichnungen machen sichtbar, wie sich die verschiedenen Linien der Gotthelfts über Generationen hinweg entwickelt haben. Sie bieten einen detaillierten Überblick über die familiären Zusammenhänge, helfen beim Einordnen einzelner Personen und liefern zugleich wertvolle Einblicke in jüdische Geschichte in deutschem, europäischem und globalem Kontext.
Stammbaum Gotthelft 1907
Angefertigt zu einem Familientreffen im selben Jahr. Anlass für die Zusammenkunft war der 100. Geburtstag des Nachnamens Gotthelft. Alle Infos dazu hier.
Der Stammbaum wurde in mehreren Exemplaren erstellt und während des Beisammenseins an die Familienoberhäupter verteilt. Die schrieben den Stammbaum im Laufe der Jahrzehnte fort. Durch Flucht und Vertreibung fand der Stammbaum seinen Weg in fast alle Erdteile.
Das abgebildete Exemplar gehörte Hildy Kerman (Hildegard Gotthelft, 1928-2023), deren Mutter Anna es ins Exil nach Cincinnati (USA) gerettet hatte.
In einem Telefongespräch mit ihrer Großnichte Ulrike Emigh und mir beschrieb Hildy das Material des Stammbaums als fest und nicht papierähnlich. Es fühle sich eher wie Stoff an.
Die Zeichnungen links und rechts des Baumstamm wurden von Frieda Sichel geschaffen, der Tochter von Theodor Gotthelft.
Links die Mittelgasse 31, wo Carl und Adolph Gotthelfts Mitte der 50er Jahre des 19. Jahrhunderts die Druckerei begründeten. Rechts die Kölnische Straße 10, wohin das Unternehmen Ende der 80er Jahre verlegt wurde, nach seiner erfolgreichen Expansion.
Stammbaum Gotthelft 1966
Angefertigt von Frieda Sichel und ihrem Ehemann Karl Herman im südafrikanischen Exil. Nach der Fertigstellung fertigten sie Kopien an und verschickten sie an Familienangehörige rund um den Globus.
Das genealogische Familienbuch in Tabellenform erfasst sämtliche Mitglieder der Familie Gotthelft von Ende des 17. bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts.
Frieda und Hermann waren bei ihrer Arbeit auf die schriftlichen oder telefonischen Informationen von den Angehörigen in anderen Erdteilen angewiesen. Da die Mitteilungen bisweilen auf Hörensagen beruhten, sind nicht alle Daten im Stammbaum korrekt. Nach meiner Einschätzung liegt die Fehlerquote bei ca. 5 %.
Die Originale dieses Stammbaums werden im Leo Baeck Institute in New York aufbewahrt. Digitale Kopien gibt es hier.
Stammbaum Gotthelft 2015
Angefertigt von mir auf der Basis von Friedas und Karl Hermanns Stammbaum.
Da genealogische Familienbücher in Tabellenform schwer zu lesen sind, habe ich die Vorlage mit dem exzellenten Programm Stammbaumdrucker in eine elektronische Form überführt.
Um rasch über einen handbaren Stammbaum zu verfügen, erfasste ich bei den meisten Personen nur die wichtigsten Lebensdaten.
Friedas und Hermanns Leistung mit Papier, Schreibmaschine und Korrekturstift lässt sich ermessen, wenn man sich vor Augen führt, dass die gedruckte Fassung der digitalen Version eine Breite von fast 3 Metern hätte.
Bitte auf das Bild rechts klicken, um den Stammbaum als PDF herunterzuladen.
Stammbaum Gotthelft 2025
Angefertigt von Ulrike Emigh, Großnichte von Hildy Kerman, und ihrem Ehemann John auf der Webseite des Genealogie-Dienstleisters Ancestry.
Der Stammbaum ist eine wesentliche Erweiterung des Werkes von Frieda und Karl Hermann aus dem Jahre 1966.
Das Material stammt u. a. aus den Beständen von Hildy, John, Ulrike und mir.
Hier geht es zur Internetseite.




